Oberliga Baden-Württemberg
TSV Singen – SV Oberachern 0:1 (0:0)
(Singen). Zweiter Sieg im zweiten Auswärtsspiel: Mit 1:0 (0:0) gewann Fußball-Oberligist SV Oberachern am Sonntagnachmittag beim Aufsteiger Türkischer SV Singen, nachdem schon zum Saisonauftakt ein 3:2-Erfolg beim FSV Hollenbach gelungen war. Beim Verbandsliga-Vizemeister der vergangenen Runde, der sich am Donnerstag nach zwei Niederlagen von Trainer Christian Mendes, dem Nachfolger von Aufstiegstrainer Ali Günes getrennt hatte, brauchte das Team von Trainer Fabian Himmel allerdings viel Geduld, um die drei Punkte unter Dach und Fach zu bringen. Erst drei Minuten vor Schluss gelang Robin Mörmann (87.) per Foulelfmeter das Siegtor. Zuvor hatten die weiterhin ungeschlagenen Oberacherner beim Tabellenletzten, der schwerpunktmäßig verteidigte, einige hochkarätige Chancen liegen gelassen.
„Dass so ein Spiel bis Minute 87 noch 0:0 steht – das darf eigentlich nicht passieren. Unterm Strich bin ich zwar zufrieden, dass wir es gepackt haben, aber an den Toren müssen wir noch arbeiten. Denn da lassen wir einfach zu viel liegen. Das wird uns irgendwann vor die Füße fallen“, ärgerte sich Fabian Himmel über den Chancenwucher, gleichzeitig lobte er aber den Auftritt seiner Mannschaft: „Das war bislang das dominanteste Spiel, das wir in der Oberliga hatten. Die Jungs sind bis zum Schluss cool geblieben und hatten eine gute Struktur im Spiel.“
Der Türkische SV startete unter seinem neuen Trainer Engin Özdemir, der das Team am Freitag übernommen hatte, mit viel Druck und sehr motiviert. Vorne sollte die Doppelspitze Ege Öztürk und Dominik Emminger für Gefahr sorgen, die erste Chance hatten allerdings die Gäste. In der 16. Minute kam Noa Bauer frei zum Schuss, setzte seinen Versuch jedoch neben das Ziel. Zwei Minuten später brannte es gleich einige Male im Singener Strafraum, auch wenn Oberachern dabei zu keinem nennenswerten Abschluss kam.
In der 19. Minute hatten die Gastgeber ihre bis dahin beste Chance. Emminger dribbelte drei Gegenspieler aus, doch sein Schuss aus 16 Metern ging knapp am rechten Pfosten vorbei. In der 21. Minute wurde es auf der anderen Seite gefährlich, als der SVO zu einem Freistoß aus gefährlicher Position kam. Henri Scherer nahm 20 Meter zentral vor dem Tor Maß, doch sein Schuss knallte ans rechte Lattenkreuz. Glück für Singen, dass es da nicht 0:1 stand.
Der SV Oberachern übernahm mehr und mehr die Spielkontrolle, die Singener versuchten, aus einer defensiven Grundordnung Nadelstiche zu setzen. So wie in der 26. Minute, als Tevfik Altindags Schuss vom Gästekeeper Mark Redl pariert wurde und der zweite Versuch des sehr agilen Jonas Zimmermann abgefälscht übers SVO-Tor ging. In der 31. Minute wurde Maximilian Weiß im Singener Strafraum geblockt und in der 45. Minute musste der Türk. SV erneut zittern: Der Ball ging bei einem Gestochere im Fünfmeterraum nicht über die Linie.
Nach der Pause wurde das Spiel zunehmend zerfahrener. Erst nach einer Stunde wurde Oberachern wieder stärker, die tiefstehenden Singener kamen kaum zu Entlastung. In der 67. Minute hatten die Gäste Glück, dass ein Trikot-Zupfer an Ege Öztürk vom letzten Mann unbemerkt blieb. Im Gegenzug klärte TSV-Keeper Josip Bajarsic per Fuß gegen Marin Stefotic. In der 76. Minute wurde es plötzlich vor beiden Toren turbulent. Zunächst segelte Bajarsic unter einer Flanke durch, doch Stefotic kam nicht an den Ball. Im Gegenzug passte Mokhtar Boulachab in die Mitte, wo der eingewechselte Oumar Coulibaly zu spät kam. Dann lupfte Stefotic den Ball am Singener Tor vorbei.
Drei Minuten vor Schluss foulte Atakan Koyuncuoglu etwas ungeschickt im Strafraum Robin Mörmann, und der Gefoulte erzielte per Elfmeter das Tor des Tages in die linke Ecke. Da es beim 0:1 blieb, steht der Aufsteiger aus Singen auch nach dem dritten Spiel ohne Punkt am Tabellenende der Fußball-Oberliga. Der SVO hingegen bleibt mit jetzt sieben Punkten weiter ungeschlagen.
Singen: Barjasic – Boulachab, Hoxha (90.+1 B. Bak), Niedermann, Serpa; Zimmermann (70. Coulibaly), Almeida, Altindag (81. Zidan), V. Bak (46. Koyuncuoglu); Emminger, E. Öztürk (70. Karacan)
Oberachern: Redl – Scherer, Sheron, Zwick (84. Gjuraj), Gueddin, Güzelcoban, Recht, Weiß (89. Barnick), Bauer (61. Mörmann), Huber (79. Burkart), Stefotic (90.+3 Meier)
Schiedsrichter: Stephan (Kämpfelbach) – Zuschauer: 244.
Tor: 0:1 Mörmann (87./FE)
An dieser Stelle bedanken wir uns bei Ingo Feiertag (SÜDKURIER) für die freundliche Überlassung des Spielberichts.
Das sagte unser Coach Fabian Himmel kurz nach dem Spiel:
„Wir haben das Spiel durch einen verwandelten Elfer von Robin Mörmann in Minute 87 zwar gewonnen – unterm Strich müssen wir uns aber ankreiden, dass wir den Sack nicht schon früher zugemacht haben. Singen hat eigentlich nur verteidigt. Sie hatten nur eine Torchance – wir aber sieben oder acht und da waren wirklich Hochkaräter darunter. Gefühlt hatten wir 70 % Ballbesitz. Das war bislang das dominanteste Spiel, das wir in der Oberliga hatten.
Die Jungs sind bis zum Schluss aber cool geblieben und hatten auch eine gute Struktur im Spiel. Dass so ein Spiel bis Minute 87 noch 0:0 steht – das darf eigentlich nicht passieren. Unterm Strich bis ich zwar zufrieden, dass wir es gepackt haben, aber an den Toren müssen wir noch arbeiten, denn da lassen wir einfach zu viel liegen und das wird uns irgendwann vor die Füße fallen.
RM