Oberliga Baden-Württemberg

SV Oberachern – SSV Reutlingen 0:0

Nach dem 0:0 gegen die U23 des KSC beim ersten Heimauftritt seiner zwölften Saison im baden-württembergischen Fußball-Oberhaus mussten die Fans im Waldseestadion erneut auf das Salz in der Suppe warten und das sind nun einmal die Tore. Auch beim insgesamt 21. Oberliga-Treffen zwischen dem SVO und dem ehemaligen Zweitligisten SSV Reutlingen fand das Runde nicht den Weg in das Eckige.

„Wenn mir vor dem Spiel jemand gesagt hätte, dass wir einen Punkt holen wäre ich zufrieden gewesen. Nach 90 Minuten muss man aber sagen, dass ein Punkt deutlich zu wenig ist“, monierte Fabian Himmel nach dem Abpfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Timo Bugglin. Dabei fand er aber auch lobende Worte für sein nach Verletzungen personell geschwächtes Team. „Wir gingen zwar fahrlässig mit unseren massenhaften Großchancen um, haben aber dennoch eine tolle Leistung gezeigt und waren dabei sogar noch ein wenig dominanter als die Wochen davor. Wir haben eine ganz tolle Mannschaft, die extrem zusammenwächst. Dass wir nach vier Spielen acht Zähler auf dem Konto haben ist richtig gut und das sollte man als SVO auch gesund einschätzen“, so der Coach der Achertäler, die den zu Saisonbeginn hoch eingeschätzten SSV Reutlingen in Durchgang eins klar im Griff hatten. Die von Henri Scherer gut organisierte Defensive ließ dabei kaum Offensiv-Aktionen der Gäste zu. Nur einmal war Oberacherns Keeper Mark Redl richtig gefordert, als er einen strammen Schuss des auffälligsten SSV-Akteurs – Leander Vochatzer – zur ersten von insgesamt vier Gäste-Ecken entschärfen konnte. Weitaus mehr im Blickpunkt stand dabei sein Gegenüber Marcel Binanzer. In der 25. Minute wäre aber auch er machtlos gewesen, als ein Schuss von Nathan Recht aus vollem Lauf nur an die Unterkante der Latte prallte. Kurz darauf traf Marin Stefotic nach einem Abspielfehler des SSV im Mittelfeld nur das Außennetz und ein strammer Schuss von Rachid Gueddin, der zu den stärksten Akteuren im SVO-Dress zählte, verfehlte sein Ziel kurz vor der Pause nur knapp.

Kurz nach dem Wechsel scheiterte zunächst Vochatzer aus kurzer Distanz an Keeper Redl, dann aber folgte die Phase der Gastgeber, in der sie eigentlich alles hätten klarmachen können, ja müssen. Im Mittelpunkt dabei stand “Unglücksrabe“ Marin Stefotic, der zwar an fast allen brenzligen Situationen beteiligt war, aber dem das Pech förmlich an den Kickstiefeln klebte. Erst scheiterte er an Schlussmann Binanzer (56.), dann verfehlte sein Schuss knapp das Gäste-Gehäuse (58.) und nach genau einer Stunde stand das Glück den Gästen erneut zur Seite als er das Spielgerät an die Unterkante der Latte donnerte und der Abpraller von Recht im letzten Moment noch zur Ecke geklärt werden konnte. Auch in der 83. Minute lag den SVO-Fans der Torschrei schon auf den Lippen, doch Stefotic brachte das Leder alleine vor Binanzer nicht am vielbeschäftigten SSV-Keeper vorbei.

Dann war es einmal mehr Mark Redl, der in der Schlussphase mit zwei Glanzparaden eine bittere Bestrafung des Oberacherner Chancenwuchers verhindern konnte (86./88.).

SSV-Coach Alexander Strehmel freute sich zwar, dass sein Team erstmals in diesem Spieljahr ohne Gegentor blieb, fand aber hinterher auch deutliche Worte: „In den letzten 20 Minuten hat meine Mannschaft zwar noch einmal Charakter gezeigt, aber die erste Halbzeit war die schlechteste seit ich beim SSV bin“.

Mit diesem erneuten torlosen Remis bleibt der SVO auch nach vier Spieltagen weiterhin ungeschlagen. „Wir sind jetzt seit 270 (!) Minuten ohne Gegentor und können schon jetzt mehr als zufrieden sein, was die Jungs da gerade abreißen. Den Punkt nehmen wir mit und freuen uns auf die zwei kommenden Derbys am Mittwoch im SBFV-Pokal in Linx und am Samstag im Ligaspiel beim FC 08 Villingen.“, so Coach Himmel.

 

SV Oberachern: Redl, Zwick (70. Sheron), Stefotic, Güzelcoban, Gueddin (85. Fritz)), Huber (83. Burkart), Gjuraj, Weiß (78. Barnick), Recht, Bauer (56. Mörmann), Scherer

SSV Reutlingen: Binanzer, Puseljic, Toth, Meiser (18. Pepic/46. Gangloff), Markopoulos, Gorgoglino (46. Ruzicka), Vochatzer, Wally, Schaal, Plattenhardt, Vogler

Zuschauer: 350

Schiedsrichter: Timo Bugglin (Weil a. Rh.)

Tore: Fehlanzeige

gelbe Karten: 2/5

Ecken: 10/4

 

RM