Oberliga Baden-Württemberg

 TSG Backnang – SV Oberachern, Samstag 14.00 Uhr

Nach sieben Erfolgen in den letzten zehn Spielen der Vorrunde und einer positiv verlaufenen Vorbereitungsphase wollte sich der SV Oberachern zum Auftakt der Rückrunde eigentlich auch beim Ligaprimus und Top-Favoriten auf den Aufstieg in die Regionalliga SGV Freiberg gut aus der Affäre ziehen.

Dann machte jedoch Corona einen dicken Strich durch die Rechnung. „Wir wollten dennoch unbedingt spielen und jeden sich bietenden personellen Strohhalm ergreifen. Als wir dann am Freitag aber erfahren haben, dass ein weiterer Spieler positiv getestet wurde und sich mehrere Spieler nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt in Quarantäne begeben mussten, hatten wir leider keinen Spielraum mehr“, sagte ein frustrierter SVO-Coach Fabian Himmel.

Der SVO stellte zwar einen Antrag auf Verlegung, dieser wurde aber von der spielleitenden Behörde abgelehnt. Damit stellte sich der Verband gegen die ablehnende Haltung des zuständigen Gesundheitsamts. Es ist davon auszugehen, dass die Partie vom Sportgericht des für die Oberliga zuständigen württembergischen Fußballverbands mit 0:3 als verloren gewertet wird.

„Mich hat die ganze Entwicklung um unsere Bitte nach einer Spielverlegung sehr nachdenklich und auch ein Stück weit traurig gemacht. Jeder ist froh, dass nicht wegen einzelnen Corona-Fällen ganze Fußballspiele ausfallen, aber wenn mal ein gutes Drittel des Kaders wegbricht und die Reaktion so negativ und kritisch ausfällt, ist das für mich schwer zu greifen. Wir konnten mit den verbleibenden Spielern nicht antreten und wir wollten beide Mannschaften und ihre Familien bei diesem hohen Risiko schützen. Die Gesundheit steht bei aller sportlichen Konkurrenz über dem Fußball“, betont Coach Fabian Himmel. „Bedanken möchte ich mich herzlich für die vielen Rückfragen unserer Fans und auch der regionalen Presse nach dem Gesundheitszustand unserer Spieler. Die Jungs und wir als Verein wissen diese Geste sehr zu schätzen“, so Himmel weiter, der nun hofft beim jetzt anstehenden Spiel beim Tabellenvierten Backnang auch mit einem stark reduzierten Kader einigermaßen konkurrenzfähig zu sein. Aktuell stehen ihm 15 Spieler, darunter drei Torhüter, zur Verfügung.

Im Hinspiel zog der SVO mit 1:3 den Kürzeren. Das Team um den ausgesprochen sympathischen Spielertrainer Mario Marinic, der neben Loris Maier (12) auch noch zu den erfolgreichsten Torschützen der Württemberger zählt, liegt aktuell mit 35 Zählern auf Rang vier und damit weit über dem eigenen Soll.

Himmel weiß, was da am Samstag auf seine dezimierte Truppe zukommt. „ Es gibt keine großen Vorgaben, schon gar nicht was die Punkteausbeute angeht. Wir müssen am Samstag genügend Jungs für das Spiel zusammenbekommen. Selbst wenn der ein oder andere genesene Spieler zurückkehrt. ist es äußerst fraglich, wie es um die tatsächliche Fitness der Spieler steht. Sportlich werden wir am Samstag einen Sahnetag gegen den Ball brauchen, wir werden extrem viele Wege machen müssen und in der Defensive sehr gut organisiert sein. Backnang hat eine der besten Offensivreihen der Oberliga, ist extrem heimstark und nimmt natürlich eine breite Brust mit ins Spiel nach der tollen Hinrunde und dem gelungen Start gegen Lörrach. Wir werden die Situation annehmen wie sie ist, Ausreden wird es keine geben. Die Spieler die trainieren können, sind mit vollem Herzen und Einsatz bei der Sache und genießen für die anstehenden Spiele das volle Vertrauen. Im Training klagt keiner über die derzeitige Situation, die Jungs beweisen gerade wahre Größe – das macht mich als Trainer stolz“.