Hollywood beim SVO

Die zwei Meter hohen Holzbuchstaben des Heimat- und Verschönerungsvereins haben ihren Platz gefunden: Sie schmücken jetzt den Ballfangzaun des SV Oberachern.

Erst wollte sie keiner, jetzt sind alle glücklich: Die zwei Meter hohen Holzbuchstaben des Heimat- und Verschönerungsvereins Oberachern haben ihren Platz gefunden. Mit dem Zusatz SV hängt „Oberachern” jetzt in 13 Metern Breite am Ballfangzaun auf dem Sportplatz des Oberligisten SV Oberachern. „Wir haben den Schriftzug sehr gern genommen. Er trägt zur Aufbruchstimmung bei, die bei uns nach den schweren Zeiten herrscht”, sagt der zweite Vorsitzende des Sportvereins, Elmar Glaser.

Bienenbuckel passé

Zum Saisonauftakt der ersten Mannschaft in der Oberliga kommt am 7. August Titelfavorit SGV Freiberg nach Oberachern. Bei Spielern und Gästen aus dem Landkreis Ludwigsburg soll unter anderem der Riesenschriftzug mit dem Namen ihres Gegners Eindruck machen. Eigentlich hatte der Vorsitzende des Heimat- und Verschönerungsvereins Oberachern (HVO), Bernhard Keller, damit aber etwas anderes vor. Er wollte die Ortsbezeichnung auf dem Bienenbuckel aufstellen. Doch die Idee kam nicht gut an.

Weder Oberbürgermeister Klaus Muttach noch der Gemeinderat waren begeistert, und der Ortsrat stimmte mehrheitlich dagegen. Werbung im Stil von Hollywood, dem berühmten Stadtteil von Los Angeles, brauche Oberachern nicht, hieß es.
Dann hatte Rolf Spitznagel, Chef der Oldies der Narrenzunft Oberachern, einen Geistesblitz. Er könne sich den Schriftzug Oberachern mit dem Zusatz SV in den Farben des SVO sehr gut auf dem Sportplatz vorstellen, teilte er Bernhard Keller mit. Wenn der SV grünes Licht gebe, dann werde er mit weiteren Narrenzunft-Oldies die Buchstaben farbig streichen und dort aufhängen.

Das seien die besten Ideengeber, die auch selbst mit anpacken, sagte dazu der HVO-Vorsitzende. SVO-Vorsitzender Ralf Lorenz stimmte zu und Michael Armbruster vom HVO baute zusätzlich ein S und ein V. Ein ortsansässiges Malergeschäft spendete blaue und weiße Farbe. Für das Streichen der Lettern investieren fünf Oldies zwei halbe Tage, für das Aufhängen am Zaun einen ganzen Tag. Sie mussten dafür zunächst ein Dickicht aus Brombeerhecken zurückschneiden, um die Befestigungen anbringen zu können. „Es ist ein Hingucker geworden”, sagt Elmar Glaser vom SVO zufrieden. Wenn es den Leuten gefalle und sie das auch sagen, dann genüge das als Lohn für die Akteure, so Rolf Spitznagel: „Mehr brauchen wir nicht.” Den Zusammenhalt unter den Vereinen nach der schweren Corona-Zeit habe die Aktion allemal gestärkt.

Geprüft hatte eine Verwendung des Schriftzugs auch der neue Leiter der Kita St. Stefan Oberachern, Markus Wolber. Die Kita hätte ihn gern bunt bemalt, aber das Aufstellen im öffentlich sichtbaren Bereich wäre schwierig geworden, sagt er und freut sich, dass das große Wort „Oberachern” jetzt seinen Platz beim Sportverein gefunden hat: „Dort ist es doch genau an der richtigen Stelle.