Oberliga Baden-Württemberg   

SV Oberachern – SV Linx 1:1 (0:0)

„Was wir heute im Vergleich zu den letzten Wochen abgeliefert haben darüber bin ich massiv enttäuscht. Gerade in der ersten halben Stunde hat jegliche Bereitschaft und Leidenschaft, Zweikämpfe zu führen, gefehlt. Das war heute ganz ganz magere Kost. Am Ende müssen wir noch glücklich sein, dass wir den Punkt noch mitnehmen“, sagte Oberacherns Trainer Fabian Himmel nach dem 1:1 im Ortenau-Derby zwischen seinem zuletzt noch so überzeugend aufspielenden SVO und dem SV Linx.

Es lief schon die vorletzte Minute der regulären Spielzeit, als Luca Fritz einmal mehr an der richtigen Stelle stand und dem SVO wenigstens noch einen Zähler retten konnte.

SVL-Coach Thomas Leberer trug den späten Ausgleich mit Fassung: „Ich denke es war ein windiger Nachmittag mit einem sehr zerfahrenen Spiel auf beiden Seiten. Auch wenn es für uns am Ende mit dem späten 1:1 etwas bitter war, so geht das Ergebnis in Ordnung. Jede Mannschaft hatte ihre Phasen gehabt. Ärgerlich für uns, dass die Mannschaften hinter uns heute gepunktet haben.“

Vor 550 Zuschauern im Oberacherner Waldseestadion waren es zunächst die Gäste, die dem Spiel eindeutig ihren Stempel aufdrückten. Bis Minute 20 war vom SVO so gut wie nichts zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt standen beim Gegner schon acht Ecken zu Buche, die aber allesamt nichts einbrachten. Dann scheiterte Luca Fritz mit dem ersten Lebenszeichen des SVO am guten Daniel Künstle im Gästegehäuse. Zuvor war es auf Linxer Seite vor allem Maxime Foulon, der Oberacherns Defensive immer wieder gefährlich unter Druck setzte. In der 22. Minute scheiterte er nach einem Abwehrfehler des SVO an Schlussmann Marc Redl. Ein an diesem Tag ausgesprochen glücklos agierender Rais Awell hatte vor der Pause gleich zweimal den Führungstreffer der Achertäler auf dem Fuß. Erst zielte er nach Vorarbeit von Nico Huber einen Meter zu hoch (29.), dann vertändelte er leichtfertig das Leder (42.). Auf der anderen Seite lag dem Linxer Anhang der Jubelschrei schon auf den Lippen, als der Ex-Oberacherner Jean-Gabriel Dussot auf seiner linken Seite Noah Zwick austanzte, dann aber am Innenpfosten scheiterte (45.+3).

Nach dem Wechsel war erst einmal der SVO das aktivere Team, doch Awell drosch den Ball nach Hereingabe von Benedikt Asam über den Linxer Kasten (49.) und eine schöne Direktabnahme von Huber verfehlte ihr Ziel um einen Meter (56.).

Dann waren wieder die Hanauerländer am Zug. Maxime Foulon, der auffälligste Akteur in der Leberer-Elf, scheiterte in Minute 68 per Kopf im Anschluss an einen Freistoß von Ryan Hertrich noch an Redl, aber fünf Minuten später traf er zum umjubelten 0:1.

Beim SVO schienen jetzt die Felle davon zu schwimmen. Die Himmel-Elf war zwar um den Ausgleich bemüht, doch die zuletzt oft hart gescholtene Linxer Defensive stand gut – aber halt nur bis zur 89. Minute. Dann brachte Mohammed Ambri, der nach seiner Einwechslung (61.) für mehr Kreativität im Spielaufbau sorgte, den Ball nach innen und Luca Fritz bedankte sich mit dem 1:1 (89.). Es war bereits der sechste Saisontreffer des torgefährlichen Defensivakteurs.

Am Ende eines fairen Derbys, das in Jonas Brombacher einen souveränen Leiter hatte, mussten schließlich beide mit einem Zähler zufrieden sein.

Schon am Mittwoch wartet die nächste Aufgabe auf den SV Linx. Dann gastiert um 19.00 Uhr der FC Bruchsal im heimischen Hans-Weber-Stadion  und drei Tage später erwartet man die Stuttgarter Kickers. Der SV Oberachern ist erst am kommenden Sonntag wieder gefordert. Dann führt die weite Reise zum FC Rielasingen.

SV Oberachern: Redl, Fritz, Zwick, Güzelcoban, Durmus (76. Barnick), Huber, Springmann, Awell (61. Ambri), Leberer, Asam, Ludwig

SV Linx: Künstle, Gülsoy, Hertrich, Vollmer, Feger, Schestakow, Assenmacher, Dussot (59. Recht), Sepp (46. Mörmann), Foulon (77. Joseph), Sert (59. Martin)

Schiedsrichter: Jonas Brombacher (Kandern)

Zuschauer: 550

Tore: 0:1 Foulon (73.), 1:1 Fritz (89.)