Oberliga Baden-Württemberg
SV Oberachern – FSV Hollenbach 2:1 (1:0)
Riesenjubel bei allen SVO-Fans, Spielern und den Verantwortlichen nach dem Abpfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Maurice-Alexander Bollheimer. Mit einem am Ende hartumkämpften 2:1 über den FSV Hollenbach überwintern die Achertäler im baden-württembergischen Fußball-Oberhaus auf einem kaum für möglich gehaltenen dritten Rang und sicherten sich damit neben den beiden Pokalerfolgen 2022 und 2023 einen festen Platz in der fast hundertjährigen Vereinshistorie. Bedenkt man dann noch die großen Verletzungsprobleme mit den zahlreichen Langzeitverletzten, dann ist diese Leistung im zwölften Jahr der Oberliga-Zugehörigkeit nicht hoch genug zu bewerten.
SVO-Chef-Coach Fabian Himmel, der seinen schon länger geplanten Kurzurlaub für diese Nachholpartie leider nicht mehr stornieren konnte, wurde dabei von Klaus Koch bestens vertreten. „Wir sind einfach froh, dass wir das Ding heute mit drei Punkten gezogen haben. Dritter Tabellenplatz – das ist einfach Wahnsinn“, so Oberacherns ehrgeiziger Co-Trainer.
„Es war ein Spiel, das wir eigentlich nicht verlieren dürfen. Wir hatten in der ersten Hälfte einige Chancen, die wir aber nicht zum Abschluss brachten“, bilanzierte sein sympathischer Hollenbacher Kollege Reinhard Schenker mit einem Runzeln auf der Stirn.
Nach verhaltenem Beginn fanden die Gastgeber gut in die Partie. Ein Distanzschuss von Noa Bauer (12.) verfehlte knapp sein Ziel, dann scheiterten Marin Stefotic (16.) und Nathan Recht (25.) am aufmerksamen FSV-Keeper Nico Purtscher. Auch ein 16-m-Schuss von Rachid Gueddin, der von Nico Huber glänzend in Szene gesetzt wurde, strich einen Meter am FSV-Gehäuse vorbei (27.). Auf der anderen Seite blieb ein Kopfball von FSV-Goalgetter Hannes Scherer (13.), der knapp über den Kasten von Mark Redl flog, die bis dahin einzig gefährliche Aktion der Elf aus dem Hohenlohischen.
Dann wurde Luca Fritz im Strafraum etwas ungeschickt von den Beinen geholt. Trotz zahlreicher Proteste der Gäste zeigte der Unparteiische auf den ominösen Punkt. Marin Stefotic ließ sich diese Chance mit seinem 10. Saisontreffer nicht entgehen und traf zum 1:0 (30.). Purtscher ahnte dabei zwar die Ecke, war aber gegen den platzierten Schuss einfach machtlos.
Trotz des Rückstands folgte die stärkste Phase des FSV. Ein gefährlicher Freistoß von Juan Faßbinder konnte von der SVO-Defensive mit letztem Einsatz noch zur Ecke geblockt werden (44.) und eine Minute später konnte ein Schuss von Jason Wink von der vielbeinigen SVO-Defensive gerade noch so auf der Linie geklärt werden.
Auch nach dem Wechsel traten zunächst einmal die Gäste in Aktion. Peter Engelmann scheiterte aber am glänzend reagierenden Redl (53.), der trotz seiner Schulter-Probleme ein gewohnt starker Rückhalt war. Auf der anderen Seite hatte Noa Bauer nach einer Stunde den zweiten SVO-Treffer auf dem Fuß, setzte das Leder am Fünfmeter-Raum aber aus vollem Lauf weit über das Gehäuse.
Dann verlor FSV-Keeper Purtscher auf dem weichen Untergrund des Waldsee-Stadions nach einer scharfen Rückgabe den Halt. Der am langen Pfosten lauernde Kapitän Nico Huber hatte keine Mühe, das Leder zum 2:0 über die Linie zu befördern (72.) – sein 80. Treffer im 301. (!) Pflichtspiel für seinen SVO.
Die nie aufsteckenden Gäste wurden in Minute 82 mit dem Anschlusstreffer des kurz zuvor eingewechselten Inas Music belohnt. Maxi Weiß hätte den alten Abstand wiederherstellen können, scheiterte aber an Keeper Purtscher (87.). Danach warfen die Gäste alles nach vorne – mit Glück und Geschick brachte der SVO aber auch in der vierminütigen Nachspielzeit den dritten Heimsieg unter Dach und Fach.
Auch Oberacherns sportlicher Leiter Mark Lerandy fand hinterher viele lobende Worte für sein Team. „Ich denke, der knappe Sieg geht im Großen und Ganzen völlig in Ordnung. Wir sind mehr als zufrieden, dass wir uns am Ende als Tabellendritter in die Winterpause verabschieden dürfen. Was die Mannschaft das ganze Jahr über im Training und in den Spielen abgeliefert hat, ist wirklich bemerkenswert. Die Jungs haben sich diese Pause jetzt absolut verdient. Im Januar werden wir uns dann konzentriert auf die Rückrunde vorbereiten und wollen an die starken Leistungen anknüpfen“.
SV Oberachern: Redl, Fritz Sheron, Zwick, Stefotic (90.+1 Barnick), Gueddin, Huber, Recht (73. Weiß), Borie (82. Mörmann), Bauer (67. Gjuraj), Scherer
FSV Hollenbach: Purtscher, Engelmann, Schülke, J. Limbach (67. F. Limbach), Faßbinder (88. Omerovic), Scherer, Gesell (75. Music), Schiek, Henning, Wink, Knapp (69. Hofmann)
Schiedsrichter: Maurice-Alexander Bollheimer (Karlsruhe)
Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Stefotic (30./FE), 2:0 Huber (72.), 2:1 Music (82.)
Gelbe Karten: 1/1
Ecken: 5/9
RM







